Kalibrierung von Koppel-/Entkoppelnetzwerken (CDNs, englisch: „Coupling/Decoupling Networks“)

CDNs werden zur Einkopplung von Störsignalen bei der Ermittlung der Störfestigkeit bezüglich leitungsgebundener hochfrequenter Störungen verwendet. Als erfahrener Kalibrier- und Prüfdienstleister im Bereich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV/EMC) und elektromagnetischen Störfestigkeit (EMI) besitzen wir viele Jahre an Erfahrung bzgl. CDNs. Wir wenden diese nicht nur an, sondern bauen und kalibrieren sie seit vielen Jahren selbst. Daher wissen wir worauf es ankommt und bieten diesen Service auch unseren Kunden an.  Mit unseren Kalibrierungen erhalten Sie auch eine Konformitätsbewertung und dadurch den Nachweis, ob Ihre Geräte entsprechend der Spezifikation des Herstellers, einer Norm oder Ihren individuellen Spezifikationen entsprechen.

Wir kalibrieren Ihre Koppel-/Entkoppelnetzwerke (CDNs, Coupling/Decoupling Networks) nach diversen Normen:

Zur Untersuchung der Immunität von Prüflingen gegen leitungsgebundene Störungen haben CDNs folgende Aufgaben zu erfüllen:

  • definierte Störungen vom Eingang „IN“ auf den Ausgang „EuT“ für den Prüfling herausführen
  • Spannungsversorgung der Geräte durch Anschlüsse mit definierter Impedanz bereitstellen
  • das Versorgungsnetz vor eventuellen Störemissionen schützen
  • mögliche Störsignale vom Versorgungsnetz herausfiltern
Beispiel eines vereinfachten Diagramms für die Schaltung des CDN-S1 bei Verwendung geschirmter Kabel
Beispiel eines vereinfachten Diagramms für die Schaltung des CDN-S1 bei Verwendung geschirmter Kabel

Weiterhin unterscheiden sich CDNs in der Ausführung der Anschlüsse. Für eine sachgemäße Kalibrierung sind die Messungen um den Einfluss der Adapter von dem Typ-N System des Vektor Network Analyzers (VNA) auf das Anschlusssystem der CDN zu korrigieren. Zu diesem Zweck, müssen immer jeweils zwei symmetrische Adapter, bzw. eine möglichst symmetrische Kombination von männlicher und weiblicher Ausführung, für die Kalibrierung verwendet werden. Das Messequipment für die folgenden Anschlussarten wird von uns standardmäßig vorgehalten:

  • 4 mm Bananenstecker mit diversen Abständen
  • Schuko Stecker (Typ F, CEE 7/4) bzw. Steckdosen (CEE 7/3)
  • IEC-60309-2-Steckerverbinder für 16 A und 32 A
  • BNC, TNC
  • RJ45
  • diverse Klemmensysteme
  • weitere auf Anfrage

Die Kalibrierung im Detail

Im Allgemeinen ist man bei der Kalibrierung von CDNs an der Impedanz eines Anschlusses, sowie der Transmission zwischen zwei Anschlüssen interessiert. Durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) sind wir international im Rahmen des ILAC Mutual Recognition Arrangement (ILAC MRA) akkreditiert für die Messgrößen Reflexion, Transmission und Phase. Auf Basis dieser Messung ergeben sich die für die Konformitätsbewertung relevanten Größen:

  • Betrag und Phase der Impedanz: |Z| und φ
  • Transmission als Voltage Division Factor (VDF)

Die entsprechenden Formeln hierzu finden Sie am Ende dieser Seite.

Im Allgemeinen ist man bei der Kalibrierung von CDNs an der Impedanz eines Anschlusses, sowie der Transmission zwischen zwei Anschlüssen interessiert.

Wir können folgende Größen bestimmen:

  • Impedanz des/der „ EuT“ Anschlüsse ggfs. unter folgenden Bedingungen
    • „Receiver“ mit 50 Ω Abschluss
    • der „Receiver“ kann auf verschiedene Pfade geschalten werden, zusätzlich unter Verwendung des internen 50 Ω Abschlusses durch Wahl eines anderen Pfades zur Durchführung auf den „Receiver“ Anschluss
    • jeweils mit offenem und / oder kurzgeschlossenem „Mains“-Anschluss
  • Transmission von „EuT“ zu „Receiver“ („insertion loss EUT-Receiver“)
    • „Mains“ offen
    • abzüglich der „Innen-Impedanz“
    • üblicherweise als „Voltage Division Factor“ (VDF) in dB
  • Transmission von „Mains“ zu „Receiver“ („isolation“)
    • üblicherweise als „Voltage Division Factor“ (VDF) in dB
  • Transmission von „EuT“ zu „Mains“ und von „Mains“  zu „EuT“ 
    • üblicherweise als  „Voltage Division Factor“ VDF) in dB
  • Wir können zusätzlich das Übersprechverhalten zwischen zwei Pfaden bestimmen
Schematische Darstellung eines Aufbaus zur Messung der Störemissionen eines Prüflings.

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